Der Fachkräftemangel wird in vielen Branchen Deutschlands beklagt (aktuell: u. a. Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 2024), nicht nur im Feld der Bildung und Erziehung. In der Öffentlichkeit wird aber gerade der erhebliche Mangel an pädagogischen Fachkräften und Lehrkräften seit langem thematisiert und es werden mögliche Ansatzpunkte, diesem Problem zu begegnen, intensiv diskutiert. So vergeht kaum ein Tag, an dem in den Tages- und Wochenzeitungen, in Nachrichtensendungen und über social media nicht die Misere in den pädagogischen Handlungsfeldern beschrieben und die Politik zum Handeln aufgerufen wird. Der Mangel an Lehrkräften, pädagogischen Fachkräften und weiterem Personal wird als „die größte Herausforderung“ der Bildungspolitik beschrieben (Zeit online, 10. September 2024), der „Bildungskollaps“ wird befürchtet (SZ, 16. Juli 2024) und die „Kitastrophe“ ausgerufen (Der Spiegel, 23. November 2023). Auch in der Bildungsadministration, der Wissenschaft und in den Bildungseinrichtungen wird das Thema intensiv diskutiert. So hat z. B. die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK 2023 ein Gutachten zum Thema Lehrkräftegewinnung erstellt (SWK 2023). Der Thementeil dieses Heftes der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft greift dieses Thema aus einer wissenschaftlichen Perspektive auf und gibt exemplarische Einblicke in die empirische Forschung zum pädagogischen Fachkräftemangel und seiner Bearbeitung in den Handlungsfeldern der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) und der Schule.