Konjuktive Erfahrungsräume an Schulen und ihre Bedeutung für Schulentwicklungsprozesse:Zwischen Suche nach Gewissheiten und Akzeptanz von Ungewissheiten
Der Beitrag zeigt anhand von Interviews mit Schulleiter / innen und Gruppendiskussionen mit Lehrpersonen exemplarisch auf, wie sich drei Schulen hinsichtlich ihrer konjunktiven Erfahrungsräume unterscheiden. Die Daten lassen je schulspezifische explizite und implizite Wissensbestände erkennen, die mit einer je unterschiedlichen Nutzung einer Innovation einhergehen. Die Implementierung einer videobasierten Lernplattform sollte kollektive Diskussionsprozesse im Kollegium und einen Transfer in die unterrichtliche Praxis auslösen. Es zeigt sich, dass technische Schwierigkeiten in unterschiedlicher Weise gerahmt und interpretiert wurden. Daraus entstanden Dynamiken, die Schulentwicklungsprozesse hemmten bzw. beförderten: An zwei Standorten konnte sich die Innovation nicht entfalten und ein Wissenstransfer kam nicht zustande. Hier wurde bei der Suche nach Gewissheiten aufschließende Muster zurückgegriffen. Am dritten Standort richtete sich der Blick auf das Potenzial der Innovation und die Erfahrungen wurden mit neuen und damit wieder ungewissen Herausforderungen für die Schulentwicklung verknüpft.