Design-Based Research (DBR) als Research Through Design (RTD): Qualitätsstandards für RTD in der Hochschuldidaktik
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Design-Based Research (DBR) als Research Through Design (RTD): Qualitätsstandards für RTD in der Hochschuldidaktik
University of Paderborn, Department of Management and Human Resources Education
Erscheinungsjahr:
2023
Medientyp:
Text
Schlagworte:
Research Through Design
Kriterien für Wissenschaftlichkeit
Qualitätsstandards
Designforschung
ddc:370
Beschreibung:
Der Fokus des Beitrags liegt auf der Deutung von Design-Based Research (DBR) als eigenes Forschungsparadigma. Ich möchte zeigen, inwiefern DBR als Research Through Design (RTD) paradigmatischen Charakter hat und sich in dieser Form besonders für hochschuldidaktische Forschung eignet. Darauf aufbauend werde ich Qualitätsstandards vorschlagen, die spezifisch für DBR als RTD sind[1]. In meinem Vorgehen hin zu diesem Ziel spielt die designwissenschaftliche Forschung und deren Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen des Forschens einschließlich Fragen der Qualität eine zentrale Rolle. Auch in den Designwissenschaften existieren verschiedene Vorstellungen davon, welche Rolle Design in der Forschung spielen kann; RTD ist hier ebenfalls nur eine davon. In Verbindung mit der Auffassung, dass das Lehren (an Hochschulen) als Design bzw. Entwurfshandeln verstanden werden kann, hat die designwissenschaftliche Debatte um RTD, so die diesem Text zugrundeliegende These, nicht nur analoge, sondern auch direkte Relevanz für DBR in der Hochschuldidaktik. Mit dem resultierenden Vorschlag spezifizierter Qualitätsstandards für DBR als RTD in der Hochschuldidaktik möchte ich dazu beitragen, DBR in der Hochschulbildungsforschung zu etablieren, Forschenden in diesem Bereich eine Orientierung zu geben und DBR für den Kontext Hochschullehre besser lehrbar zu machen.
Der Beitrag setzt sich mit Design-Based Research (DBR) als Research Through Design (RTD) auseinander. Unter Rückgriff auf designwissenschaftliche Literatur wird herausgearbeitet, inwiefern dies eine spezielle Deutung von DBR ist, die sich nicht ausschließlich, aber besonders für hochschuldidaktische Forschung eignet. Vorgeschlagen wird, DBR als RDT nicht als Variante der empirischen Bildungsforschung zu verstehen, sondern einen eigenen paradigmatischen Status zu geben. Folgt man diesem Vorschlag, ist es sinnvoll, eigene Qualitätsstandards für RTD zu bestimmen, was der Text für den Kontext der Hochschuldidaktik versucht. Der Beitrag führt die Arbeiten aus dem Special Issue von EDeR „Standards für DBR!? Eine Diskussion“ fort und postuliert fünf konsensfähige Kriterien für Wissenschaftlichkeit, die auf drei Dimensionen von RTD angewandt werden: die praktisch-verändernde, die empirisch-untersuchende und die theoretisch-ordnende Dimension. Design-Based Research (DBR) as Research Through Design (RTD) is the subject of this article. With reference to the literature on design research, it is argued that this is a special interpretation of DBR. It is not exclusively, but particularly, appropriate for research in higher education. It is suggested that DBR as RDT should not be understood as a variant of empirical educational research but should be recognized as a paradigm in its own right. Following this suggestion, it makes sense to establish separate quality standards for DBR. The text attempts to do this for the context of higher education. The article continues the work of the special issue of EDeR "Standards for DBR! A Discussion" and postulates five consensual criteria for research, applied to three dimensions of RTD: the practical-changing, the empirical-examining, and the theoretical-ordering dimension.