Für die erfolgreiche Implementierung eines Screeningprogramms müssen international konsentierte Kriterien erfüllt werden. Der Nutzen muss größer sein als der Schaden. Die Multimorbidität der Zielgruppe der älteren Menschen erfordert eine besondere Berücksichtigung der Lebensqualität. Weitere wichtige Qualitätskriterien bei der ethischen Nutzenbewertung eines Screeningprogramms sind die Ressourcenallokation, Qualitätssicherung und die informierte Patientenentscheidung. Grundlage einer informierten Entscheidung ist eine evidenzbasierte Gesundheitsinformation.
Material und Methode
Es erfolgte eine Bestandsaufnahme von Gesundheitsinformationen und Entscheidungshilfen (EH) über eine systematische Datenbankrecherche (PubMed, PsycINFO, PSYNDEX) und eine ergänzende Suche über Google. Identifizierte Informationen wurden hinsichtlich Zielsetzung, Nutzen-Schaden-Darstellung und Evaluation bewertet.
Ergebnisse
Es wurden 1639 Publikationen identifiziert, 8 Volltexte beurteilt. Keine EH zum AAA wurde in einer randomisiert-kontrollierten Studie überprüft. Es konnte keine relevante deutschsprachige Information oder EH identifiziert werden. Das UK National Screening Committee bietet umfangreiche Informationen an, jedoch ohne einheitliche Darstellung aller relevanten Aspekte. Beispielhaft wird gezeigt, wie eine deutschsprachige EH zum AAA aussehen könnte.
Schlussfolgerung
Sollte die Einführung eines Screeningprogramms auf AAA in Deutschland beschlossen werden, besteht Entwicklungsbedarf für eine evidenzbasierte Gesundheitsinformation oder EH, die eine informierte Patientenentscheidung unterstützt. Die Dokumentation der informierten Entscheidung sollte ein wichtiges Qualitätskriterium sein.