Influencing and conditioning factors of test anxiety of fourth grade students in science—A study based on TIMSS 2019 data
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Einfluss- und Bedingungsfaktoren von Prüfungsangst bei Viertklässlerinnen und Viertklässlern im Sachunterricht – Eine Untersuchung auf der Datengrundlage von TIMSS 2019
Im schulischen Lernkontext erleben Schülerinnen und Schüler häufig Emotionen wie Prüfungs- und Leistungsangst, die sich sowohl auf den in- dividuellen Lernprozess als auch die schulischen Leistungen auswirken kann. Zum Auftreten von Prüfungsangst in der Grundschule im Zusammenhang mit unterrichtlichen Bedingungs- und Einflussfaktoren gibt es insbesondere im Sachunterricht aktuell jedoch nur wenig empirische Befunde. In diesem Artikel wird der Zusammenhang zwischen Prüfungsangst und den naturwissenschaftlichen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern unter Berücksichtigung individueller Merkmale und der Basisdimensionen von Unterrichtsqualität untersucht. In Sekundäranalysen auf der Datenbasis der querschnittlich angelegten internationalen Schulleistungsunter- suchung Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) 2019 (n =3437 Viertklässlerinnen und Viertklässler in 207 Klassen) werden die abgeleiteten Zusammenhänge unter Berücksichtigung der geschachtelten Datenstruktur mithilfe von Mehrebenenstrukturgleichungsmodellen (MSEM) analysiert. Die Ergebnisse der Analysen deuten darauf hin, dass die konstruktive Unterstützung durch die Lehrkraft direkt und vermittelt über das fachspezifische Selbstkonzept den bedeutsamsten Zusammenhang mit Prüfungsangst aufweist. Zusätzlich zeigen die Analysen über verschiedene Modelle hinweg einen mittleren negativen Zusammenhang zwischen der Prüfungsangst im Sachunterricht und den naturwissenschaftlichen Kompetenzen. Die Ergebnisse verdeutlichen zum einen, dass Prüfungsangst im Sachunterricht bereits in der Grundschule in bedeutsamem Maße vorliegt und zum anderen, dass die konstruktive Unterstützung durch die Lehrkraft einen relevanten Ansatzpunkt für präventive Maßnahmen bieten kann.
In school learning settings, students experience a wide range of emotions such as test anxiety, which can have an impact on both their individual learning process and their academic achievement. Particularly in primary school science education, there are currently only a handful of empirical findings regarding test anxiety within the context of teaching and instructional quality. Aiming to close this gap, this paper investigates the relations between test anxiety and scientific competencies at student level, while considering individual characteristics and the basic dimensions of teaching quality. Based on the cross-sectional international study Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) 2019 data (n = 3437 fourth graders in 207 different classes), the derived correlations are analysed using multilevel structural equation modelling (MSEM), taking into account the hierarchically nested data structure. The results indicate that constructive teachers’ support has the most significant effect on test anxiety, both directly and mediated via the discipline-specific self-concept. The analyses also show a medium negative correlation between test anxiety and scientific competencies. This effect proves to be stable across different models. The findings of this study demonstrate that science-based test anxiety already exists to a significant degree at primary school level, and that constructive support by primary teachers can provide a crucial starting point for preventative measures.