Kulturwandel im Geldgeschäft?:Potenziale einer ethischen Selbsterneuerung im Banken- und Finanzwesen

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Autor/in:
Erscheinungsjahr:
2018
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • Banken
  • Finanzkrise
  • Kulturwandel
  • Selbstregulierung
  • Rechtfertigung
  • DFG-Kolleg-Forschungsgruppe "Zukünfte der Nachhaltigkeit"
  • Sarah Lenz
Beschreibung:
  • Der Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 hat eine Debatte über den gesellschaftlichen Wert eines Finanzsektors entfacht, der seine Gewinne zunehmend unabhängig von realwirtschaftlichen Entwicklungen generiert. Die konventionelle Finanzindustrie reagiert auf die Kritik mit Maßnahmen, die unter dem Begriff des „Kulturwandels“ eine sozialverträglichere Finanzpraxis anvisieren. Gleichzeitig lässt sich eine Expansion sogenannter ethischer Banken beobachten, die sich als Gegenmodell zur konventionellen Finanzpraxis verstehen und auf die Vermeidung negativer gesellschaftlicher Externalitäten zielen. Vor dem Hintergrund der Soziologie der Kritik untersucht der Beitrag zunächst, welches kollektive, handlungsleitende Verständnis einer legitimen Finanzpraxis jenseits öffentlich kommunizierter Werte und Verhaltensstandards das berufliche Handeln der einzelnen Finanzakteure prägt, um im Anschluss die Potenziale einer normativen Selbstregulierung im Banken- und Finanzwesen abzuschätzen. Die Befunde verweisen darauf, dass ein „Kulturwandel“ oder eine „Ethisierung“ allerdings begrenzt realisierbar ist, wenn es ausschließlich um die Motive, Wertvorstellungen und Persönlichkeiten der einzelnen Subjekte geht und die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen einer „guten“ Finanzpraxis aus dem Blick geraten.
Lizenz:
  • info:eu-repo/semantics/closedAccess
Quellsystem:
Forschungsinformationssystem der UHH

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:www.edit.fis.uni-hamburg.de:publications/055415d7-cab4-4e65-aed8-d48de6d80796