Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2024
Medientyp:
Text
Schlagworte:
Hamburger Abendblatt
Pressewesen
Nachkriegszeit
Kollektive Biographie
Zeitungsgeschichte
900: Geschichte
05.33: Pressewesen
ddc:900:
Beschreibung:
In der Dissertation „Die Anfänge des Hamburger Abendblattes von 1948 bis 1965. Eine biografische Studie über seine Redaktion“ werden anhand der quantitativen historischen Sozialforschungsmethode die Lebensläufe von 95 Redakteuren und Redakteurinnen miteinander verglichen und ausgewertet. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, inwiefern die Redaktion der Anfangsjahre die politische Ausrichtung der Hamburger Tageszeitung hinsichtlich der Berichterstattung zur Aufarbeitung der NS-Zeit prägte. Neben personenbezogenen Quellen wurden auch Artikel des Hamburger Abendblattes untersucht, die über NS-Gerichtsprozesse der 1950-er und 1960-er Jahre berichteten. Das publizistische Konzept der „human-interest-story“ und der Werbeslogan „Seid Nett Zueinander“ trafen den Zeitgeist der Hamburger Nachkriegsgesellschaft. Dem Jungverleger Axel Springer gelang es 1948 – allen wirtschaftlichen und politischen Widrigkeiten zum Trotz – eine Tageszeitung in der Hamburger Presselandschaft zu implementieren, die nach nur wenigen Jahren zum Erfolgsgaranten des Springer Verlags avancierte. Eine konsequente „Heile-Welt-Berichterstattung“ kann der Zeitung zwar nicht attestiert werden, dennoch stand die Schonung der Leserschaft und die Akzentuierung der Schuld weniger bzw. die Generalamnestie vieler im Vordergrund der Berichterstattung. Diese Monografie leistet einen Beitrag zur Aufarbeitung der Pressegeschichte Hamburgs in der Nachkriegszeit und füllt somit in personeller, aber auch journalistischer Hinsicht eine wissenschaftliche Lücke.