Disability Studies und Queer Theory teilen nicht nur die Nähe zu politischen und Bürger* innenrechtsbewegungen und die Kritik an gesellschaftlichen Machtverhältnissen sowie damit einhergehenden Differenzierungen und Etikettierungen, die Menschen in oppositionale und hierarchische Gruppen einteilen. Beide stellen auch normative Ansätze dar, die die Forderung nach Ermöglichung von radikaler Pluralität und Abbau von gesellschaftlichen Macht-und Diskriminierungsverhältnissen transportieren. Die Disability Studies wurden in den 1980er Jahren in Großbritannien und den USA begründet, und zwar maßgeblich durch ‚behinderte‘ Wissenschaftler* innen, die sich damit von Modellen der Behinderung abgrenz(t) en, mit denen eine Anpassung von Behinderten an die gesellschaftliche Normalität angestrebt wurde (vgl. Waldschmidt