Untersuchung von Fragmenten der A. mammaria interna vor der Verwendung für koronare Bypass Operationen in Bezug auf eine mögliche Korrelation der Expression von Hitzeschockprotein 60 mit der späteren Neigung zur Restenose
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2008
Medientyp:
Text
Schlagworte:
Hitzeschockprotein
A.mammaria interna
A.thoracica interna
aortokoronarer Bypass
Heat Shock Protein
internal mammary artery
aortocoronary bypass
610 Medizin, Gesundheit
44.45 Immunologie
Arteriosklerose
ddc:610
Arteriosklerose
Beschreibung:
Diese Dissertation schließt an eine Reihe vorheriger Dissertationen (M. Mayr 1998; G. Millonig 1999; C. Schwentner 2000) an, die sich mit dem immunologischen Konzept zur Entstehung der Atherosklerose beschäftigt haben. Dieses Konzept, welches in unserer Arbeitsgruppe erarbeitet wurde (Wick et al. 2004), basiert auf der Beobachtung, dass auf der Oberfläche von Endothelzellen eine Expression von Hitzeschockprotein 60 (HSP60) stattfindet. Eine autoimmunologische Reaktion gegen dieses Protein kann als initialer Mechanismus für die Entstehung atherosklerotischer Veränderungen angesehen werden. Arterielle Endothelzellen reagieren auf die lebenslange Einwirkung von arteriellem Blutdruck, was zu einer Art „Vorstressung“ führt. Dies macht die Endothelzellen empfindlich für die Einwirkung von zusätzlichen Stressfaktoren, wie z.B. das Rauchen. Daraus resultiert eine erniedrigte „Schwelle“ für die Expression von Adhäsionsmolekülen und HSP60. Die mechanisch vorgestressten arteriellen Endothelzellen, welche HSP60 exprimieren, dienen dann als Zielzellen für eine präexistente, gegen HSP60 gerichtete zelluläre und humorale Immunantwort. Dies wird durch Infektion oder echte anti- HSP60 Autoimmunität durch biochemisch verändertes autologes HSP60 induziert. Der Prozess wurde bereits bei der Entstehung von Bypassrestenosen beobachtet. In dieser Arbeit sollte versucht werden, immunhistologische Parameter zu entwickeln, die es erlauben, das Risiko einer Bypassrestenose der A. mammaria interna auf Basis endothelialer Expression von HSP60 abzuschätzen. In einer Vorgängerdissertation (Göbel et al. 1998) am Pathologischen Institut der Universität Freiburg wurden die gleichen Gefäßpräparate bereits auf die Expression von Endothelin-1 in Korrelation mit perioperativen vasospastischen Reaktionen untersucht. Mit unseren Untersuchungsergebnissen kann die Besonderheit der A. mammaria interna bestätigt werden. Während in der Intima aller anderen arteriellen Gefäße bereits im Kindesalter Ansammlungen von mononukleären Zellen gefunden werden konnten, gibt es in der Intima der A. mammaria interna keinen Hinweis auf derartige Zellinfiltrate, auch wenn die Patienten gefäßkrank sind und unter den als Risikofaktoren geltenden Nebenerkrankungen leiden. In den intraoperativ entnommenen Gefäßpräparaten konnten jedoch Adhäsionsmoleküle und HSP60 nachgewiesen werden. Dies gilt als Zeichen einer Stresseinwirkung, was an dem intraoperativen „handling“ des Chirurgen oder auch an ischämiebedingten Schädigungen liegen könnte.