Computer und Internet sind — zumindest im Sinne der technischen Ausstattung — bis heute in fast allen Grundschulen angekommen. Nach neueren Statistiken sind 94 % aller Grundschulen in Deutschland mit Computern und 42 % mit einem Internetanschluss ausgestattet. Im Durchschnitt teilen sich 16 Grundschülerinnen einen Computer (BMBF 2003). Es stellt sich jedoch die Frage, was konkret mit diesen neuen Medien im Unterricht unternommen wird, welche Anwendungsprogramme eingesetzt und wie diese ausgewählt werden. An Anbetracht von zum Teil sehr alten Geräten, wenig Geld für Lernsoftware sowie eine in der Ausbildung von Grundschullehrerinnen kaum vorfindbare Thematisierung von neuen Medien erscheint die Frage nach pädagogischen Kontexten und Kriterien fir den Einsatz von Computer, Internet und Lernsoftware im Grundschulunterricht als bedeutsam. Jedoch liegen zu diesen Fragen bisher mit wenigen Ausnahmen (z B. Kandler 2002; Feierabend/Klingler 2003) keine verlässlichen Daten oder empirischen Studien vor. Vor diesem Hintergrund haben wir in einer kleinen explorativen Studie versucht, einen Einblick in die Situation der Computerbzw. Lernsoftwarenutzung an Hamburger Grundschulen zu erhalten. Daher wird in diesem Beitrag kein typisches bzw. allgemeines Bild von Grundschulen wiedergegeben, sondern es werden Problembereiche im Feld der Softwareauswahl dargestellt auf deren Basis wir konstruktive Vorschläge für einen zukünftigen Umgang mit Lernsoftware im Unterricht unterbreiten.