Bei der Kontrolle des Heilverlaufs einer Fraktur handelt es sich um ein komplexes Problem. Röntgenbilder ermöglichen ausschließlich eine Aussage über die Kalzifizierung. Es wurde ein System entwickelt, mit welchem die Knochenheilung mechanisch telemetrisch gemessen werden kann. Es besteht aus einer Elektronikeinheit, die auf einer winkelstabilen Platte aufgebracht wird, einem externen Lesegerät und einem Bodensensor zur Messung von extern applizierter Last. Durch Korrelation extern auf die Extremität aufgebrachter Lasten mit der Verformung im Implantat wird die Elastizität der Osteosynthese bestimmt. Diese nimmt mit zunehmender Konsolidierung der Fraktur oder Pseudarthrose ab und ist geeignet, den Verlauf der Knochenheilung zu quantifizieren. Die Anwendung des neu entwickelten Systems erfolgte bei 56 Patienten mit Pseudarthrose oder Fraktur des Femurs, bei 47 von ihnen war die Behandlung abgeschlossen. In 46 der 47 Fälle wurde die knöcherne Konsolidierung erreicht. Es ließen sich unterschiedliche Heilungstypen (schnelle Heilung, langsame Heilung, Plateauphase mit anschließender schneller Heilung, ausbleibende Konsolidierung) differenzieren. Das System bewährte sich zur Beurteilung der Knochenheilung bei schwierigen Heilungssituationen. Eine routinemäßige kostengünstige Fertigung ist möglich, da die verwendeten elektronischen Komponenten aus Massenproduktionen abgeleitet sind.