Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Erscheinungsjahr:
2008
Medientyp:
Text
Schlagworte:
610 Medizin, Gesundheit
44.64 Radiologie
Gadolinium
Kontrastmittel
Angiographie
Digitale Subtraktionsangiographie
Bildkontrast
ddc:610
Gadolinium
Kontrastmittel
Angiographie
Digitale Subtraktionsangiographie
Bildkontrast
Beschreibung:
Bisher wurde die Einsetzbarkeit von gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln in der wissenschaftlichen Literatur hinsichtlich der Bildqualität nur in Einzelfällen und an kleinen Patientenkollektiven untersucht. In dieser Studie wurden erstmals die Aufnahmen von 72 Patienten retrospektiv ausgewertet. Als Kontrastmittel diente in 6 Fällen Magnevist® und in 66 Fällen Gadovist®. Die verschiedenen an den Patienten durchgeführten Untersuchungen bzw. Interventionen wurden in 7 Gruppen zusammengefasst und für jede Gruppe spezifische Bewertungskriterien aufgestellt. Die DSA-Aufnahmen wurden von zwei unabhängigen Gutachtern anhand einer 5-Punkte-Skala ausgewertet. Die statistische Auswertung ergab, dass die Qualität der Bilder im Mittel mit 85,7 % bewertet wurden. Der Intraclass Correlation Coeffizient betrug ICC = 0,94 (95 % CI [0,91, 096]). Es konnte für keine Gruppe ein signifikanter Vor- bzw. Nachteil bezüglich der Verwendung von gadoliniumbasiertem Kontrastmittel nachgewiesen werden. Im Durchschnitt wurden je Patient 52,0 ± 32,5 ml und je Untersuchung bzw. Intervention 43,8 ± 27,8 ml benötigt. Die in dieser Studie durchgeführte CT-Dichtemessung verschiedener Kontrastmittelfläschen zeigte, dass das 1 molare Gadovist® (MW 2988,7 HU) einen ebenso guten Kontrast wie die jodhaltigen Kontrastmittel Imeron250® (MW 2996,7 HU) und Imeron300® (MW 2969,1 HU) besitzt. Die verschiedenen 0,5 molaren Kontrastmitteln Magnevist®, Omniscan® und Multihance® zeigten ebenfalls ein gutes Kontrastverhalten. Damit konnten wir zeigen, dass sowohl Gadovist® als auch Magnevist® einen guten Kontrast bei einer relativ hohen Kontrastmittelmenge erzeugen. Demnach bietet Gadolinium eine gute Alternative zu jodhaltigen Kontrastmitteln bei Patienten mit Hyperthyreose oder Kontrastmittelallergien. Da gadoliniumhaltige Kontrastmittel bei Patienten mit Niereninsuffizienz in Dosen über 0,3 mmol/kg KG eine ähnliche Nephrotoxizität besitzen wie Jodhaltige, sollten sie nur für gezielte Fragestellungen mit geringem Kontrastmittelbedarf ausgewählt werden.