Hintergrund: Die Internationale Klassifi kation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) stellt einen konzeptuellen Rahmen und eine standardisierte Sprache zur Verfügung, um Funktionseinschränkungen im täglichen Leben zu beschreiben. Ziel dieser Studie war es, Einschränkungen, die Patienten mit substanzbezogenen Störungen in ihrem Alltag erleben, zu ermitteln und mithilfe der ICF abzubilden. Methodik: Im Rahmen dreier Fokusgruppen wurden Patienten zu ihren Alltagseinschränkungen befragt. Eingeschlossen wurden volljährige Teilnehmer, die sich wegen einer substanzbezogenen Störung zum Zeitpunkt der Untersuchung in einer suchtspezifi schen Behandlung befanden und zu einer Teilnahme bereit waren. Zwei unabhängige Studienmitarbeiter teilten die Transkripte der Gespräche in Meaningful Concepts (MCs) auf und ordneten sie anhand der sog. linking rules zu Kategorien der ICF zu. Ergebnisse: 27 Patienten nahmen teil (Alter M = 44.15, 25.9 % weiblich). Es konnten insgesamt 870 MCs zu 185 verschiedenen ICF-Kategorien zugeordnet werden (Cohens κ = .44). Die am häufi gsten benannten Kategorien in der Stichprobe waren Dienste des Gesundheitswesens (n = 54; 6.2 % aller MCs), Das Einsichtsvermögen betreffende Funktionen (n = 52; 6 %) und Motivation (n = 30; 3.4 %). Schlussfolgerungen: Die vorliegende Untersuchung gibt Aufschluss über die subjektiven Alltagseinschränkungen, die Patienten mit substanzbezogenen Störungen erleben und übersetzt sie anhand der