Proton pump inhibitors in patients with liver cirrhosis - a survey among hepatologists in Germany,Einsatz von Protonenpumpenhemmern bei Patienten mit Leberzirrhose – eine Umfrage unter Hepatologen in Deutschland

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Erscheinungsjahr:
2019
Medientyp:
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  • Zusammenfassung

    Einleitung Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) gehören zu den weltweit am häufigsten verordneten Medikamenten. Vor allem bei Patienten mit Leberzirrhose wurden Verschreiberaten von bis zu 78 % berichtet. PPIs scheinen mit relevanten Nebenwirkungen, wie erhöhtem Risiko für nosokomiale Infektionen, spontan bakterieller Peritonitis oder dem Auftreten einer hepatischen Enzephalopathie assoziiert zu sein. Aus diesem Grund war es Ziel dieser Umfrage, die Verschreibungspraxis von PPIs bei Patienten mit Leberzirrhose in Deutschland zu erheben.

    Methoden Die Daten wurden mittels Web-basierter Befragung erhoben. Hierfür wurde eine Einladung über die Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), des Berufsverbandes Gastroenterologie Deutschland (BVGD) und der Arbeitsgemeinschaft universitärer Gastroenterologen (AUG) versandt.

    Ergebnisse 61 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Insgesamt wurden sehr hohe PPI-Verschreiberaten von 58 % im stationären, sowie 44 % im ambulanten Bereich berichtet. Beinahe die Hälfte der Befragten gab an, PPIs bei medizinisch fraglicher Indikation einzusetzen (z. B. unspezifische abdominelle Beschwerden). Bei einem Drittel der Patienten könnte die bestehende PPI-Therapie nach kritischer Evaluation wieder beendet werden. 55 % der Befragten gaben an, dass PPIs ihrer Einschätzung zufolge mit relevanten Nebenwirkungen assoziiert sind. Blutungskomplikationen nach Absetzen einer PPI-Therapie wurden durch die Befragten selten beobachtet.

    Schlussfolgerung PPIs werden bei Patienten mit Leberzirrhose in Deutschland sehr häufig verordnet. Ein Problembewusstsein bezüglich eines insgesamt unklaren Risiko-Nutzen-Verhältnisses scheint vorhanden zu sein. Prospektive Untersuchungen sind dringend nötig, um die Evidenzlage hinsichtlich Indikation und Dauer einer PPI-Therapie bei Patienten mit Leberzirrhose zu erhärten.
  • INTRODUCTION:  Proton pump inhibitors (PPI) are one of the most frequently prescribed drugs worldwide. In particular, in patients with liver cirrhosis prescription rates up to 78 % have been reported. PPI may be a risk factor for nosocomial infections, spontaneous bacterial peritonitis and onset of hepatic encephalopathy. Aim of this survey was to assess the prescription practice of PPI in patients with cirrhosis in Germany.

    METHODS:  We performed a web-based survey among hepatologists and gastroenterologists. The invitations for the survey have been sent out via the newsletter of German gastroenterological societies (DGVS, BVGD and AUG).

    RESULTS:  61 persons have participated in the survey. Overall, high PPI prescription rates have been reported (58 % in inpatient and 44 % in outpatient setting). Almost half of the respondents reported that PPI are frequently prescribed without clear indication (such as abdominal discomfort). One third reported that the PPI therapy could be stopped after critical evaluation of the indication. 55 % of the respondents stated that according to their estimates PPI are associated with adverse reactions. Bleeding was only very rarely seen after termination of PPI treatment.

    CONCLUSION:  PPI are frequently prescribed among patients with liver cirrhosis in Germany. Prescribers are aware of an unclear risk-benefit ratio. Further prospective data are urgently needed to increase evidence regarding indication and duration of PPI therapy in patients with cirrhosis.

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