Der Verlauf der Diamorphinbehandlung unter den Bedingungen der gesundheitlichen Regelversorgung – eine 12-Monats-Analyse

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Erscheinungsjahr:
2014
Medientyp:
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Beschreibung:
  • Hintergrund: Nachdem das bundesdeutsche Modellprojekt zur heroingesttzten Behandlung 2007 auslief, wurde vom
    Zentrum fr Interdisziplinre Suchtforschung der Universitt Hamburg (ZIS) ein Qualittssicherungsprojekt aufgelegt, durch das die
    regelmßige Dokumentation von Behandlungsstandards und Effekten weiterhin sicher gestellt werden konnte. Fragestellung: Im Mittelpunkt
    der Auswertung steht die Beschreibung von aktuellem Status und 1-Jahres-Behandlungsverlauf der nach der Studie neu in die
    Diamorphinbehandlung aufgenommenen Patienten. Der Behandlungsverlauf kann denen der Studienpatienten gegenber gestellt werden.
    Methodik: Von den behandelnden rzten wurde zu Beginn und im 6-Monats-Abstand pro Patient anhand eines standardisierten
    Erhebungsbogens der Aufnahmestatus sowie der Behandlungsverlauf dokumentiert. Fr die Beschreibung des aktuellen Zustands wurde
    die letzte Dokumentation in 2011 herangezogen, derVerlauf wurde anhand einesVergleichs vonAufnahme- und 1-Jahres-Dokumentation
    analysiert. Ergebnisse: ber 341 Diamorphinpatienten liegen in 2011 Informationen zum aktuellen Zustand vor, davon sind 205 (60,1 %)
    nach dem Modellprojekt aufgenommen worden. DieMehrheit kommt fr 2Vergaben am Tag. Die mittlere Tagesdosis Diamorphin der seit
    durchschnittlich mehr als 8 Jahre behandelten Modellprojektpatienten betrgt 358 mg, die der seit durchschnittlich eineinhalb Jahren
    behandelten Neuaufnahmen 432 mg. 3,6% sind HIV-positiv, 75,0 % mit Hepatitis C infiziert. Bei einem Viertel wurden depressive
    Stçrungen diagnostiziert. Die Mehrheit lebt in stabilen Wohnverhltnissen, ein Viertel hat eine regelmßige Arbeit oder Jobs. Justitielle
    Delikte werden von 6,7% der Diamorphinpatienten berichtet. 5,1% konsumierten innerhalb der letzten 30 Tage noch Straßenheroin,
    22,4 %Kokain. Hinsichtlich derVernderungen innerhalb des ersten Behandlungsjahres zeigen sich in den Bereichen Gesundheit, soziale
    Situation und Drogenkonsum deutliche und statistisch signifikante Verbesserungen. Schlussfolgerung: Die Diamorphinbehandlung in
    Deutschland wird auch unter den Bedingungen der Regelversorgung erfolgreich durchgefhrt. Die aktuelle Situation der sich seit vielen
    Jahren in Behandlung befindlichen Modellprojektpatienten stellt sich stabiler dar, was darauf hindeutet, dass weitreichende Vernderungen
    viel Zeit bençtigen. Die positivenWirkungen nach einem Jahr Diamorphinbehandlung sind denen aus dem Bundesmodellprojekt
    vergleichbar
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