Hintergrund. Für die thermoablativen Verfahren zur Therapie der Stammvarikose der V. saphena magna (VSM) wird eine periprozedural verbesserte Lebensqualität (LQ) postuliert. Diese These entspricht nicht uneingeschränkt dem klinischen Eindruck in der Praxis. Auch in der Literatur finden sich Hinweise, die diesem Postulat widersprechen. Allerdings sind die meisten Studien statistisch unzureichend.Ziel der Arbeit. Im Rahmen einer prospektiv randomisierten Interventionsstudie zwischen Krossektomie/Stripping (C/S), dem Laserverfahren (Laser) und einer Kombination beider Prozeduren (Laser/C) soll über eine Patientenbefragung mit dem standardisierten Freiburger Venenfragebogen (FLQA-v) die phlebologisch assoziierte Lebensqualität (LQ) untersucht werden.Material und Methoden. 2 Monate nach dem Eingriff wurde 449 Patienten der FLQA-v vorgelegt. Der FLQA-v umfasst 81 Fragen in den Kategorien körperliche Beschwerden, Alltagsleben, Sozialleben, psychisches Befinden, Therapie, Zufriedenheit und Beruf. Die Anzahl der beantworteten Items der jeweiligen Skala musste mindestens 75% betragen. Die FLQA-v-Skalen wurden mit Mittelwert, Standardabweichung und 95%-Konfidenzintervall ausgewertet. Die Behandlungsarten wurden über die Berechnung der FLQA-v-Skalen als auch des Gesamt-Scores verglichen.Ergebnisse. 343 Patienten füllten den FLQA-v aus. Die FLQA-v-Skalen weisen mit Mittelwerten kleiner als 2,5 auf eine gute Lebensqualität hin. Die Patienten der C/S-Gruppe erreichten durchschnittlich einen Gesamtscore von 1,7±0,5 (95%-KI: 1,6–1,8), die der Laser-Gruppe von 1,7±0,4 (95%-KI: 1,6–1,7) und die der Laser/C-Gruppe 1,8±0,5 (95%-KI: 1,7–1,8). Für keine Skala oder den Gesamtscore gab es statistisch signifikante Unterschiede zwischen den drei Gruppen (p=0,782, körperliche Beschwerden; p=0,706, Alltagsleben; p=0,919, Sozialleben; p=0,523, psychisches Befinden; p=0,418, Therapie; p=0,158, Zufriedenheit; p=0,307, Gesamtscore). Die Skala „Beruf“ wurde wegen >25% fehlender Werte ausgeschlossen.Diskussion. Mit der C/S-, der Laser- und der Laser/C-Methode können hervorragende Besserungen der LQ im Vergleich zum präoperativen Zustand erreicht werden. In der perioperativen Phase bis zu 2 Monaten ist die LQ bei den Verfahren ähnlich. Die Ergebnisse decken sich mit der Literatur, in der mit einer Ausnahme keine Unterschiede in der Änderung der LQ zwischen den Methoden gesehen werden konnten, unabhängig von der Art des verwendeten Messinstruments