Haemodynamic monitoring by application of transpulmonary thermodilution in patients with cytoreductive surgery and hyperthermic intraperitoneal chemotherapy,Hämodynamisches Monitoring mittels transpulmonaler Thermodilution bei Patienten mit zytoreduktiver Chirurgie und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie
Hintergrund: Die zytoreduktive Chirurgie mit hyperthermischer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) ist mit einer ausgeprägten perioperativen Flüssigkeitsverschiebung und Organfunktionsstörung verbunden. Es wurde untersucht, ob mittels eines erweiterten hämodynamischen Monitorings das perioperative Flüssigkeitsmanagement optimiert werden kann.
Patienten und Methoden: Nach Zustimmung der Ethik-Kommission wurden retrospektiv 54 konsekutiv elektiv operierte Patienten, die mittels transpulmonaler Thermodilution und integrierter Pulskonturanalyse (TPTD, PiCCO2®, Pulsion Medical Systems, Feldkirchen) erweitert überwacht und nach Algorithmus therapiert wurden, mit 59 konventionell überwachten Patienten (historische Kontrollgruppe) verglichen. Ergebnisse: Die Patientencharakteristika, Art und Dauer des operativen Eingriffs und der intraoperative Flüssigkeitsumsatz in beiden Populationen waren vergleichbar. Bei Aufnahme auf der Intensivstation war der SAPS II-Score in der TPTD-Gruppe geringer (29 ± 8 vs. 34 ± 11, p = 0,004). Die TPTD-Gruppe erhielt zwischen dem 2. – 4. postoperativen Tag (POD) weniger Flüssigkeit (3,7 l (95 % Konfidenzintervall: 2,3; 5,0) vs. 5,5 l (4,3; 6,6), p < 0,05; bzw. 2,7 l (0,6; 3,9) vs. 4,4 l (3,1; 5,6), p < 0,05; und 0,9 l (0,0; 2,7) vs. 3,3 l (1,8; 4,7), p < 0,05). Die kumulative Flüssigkeitsbilanz am 4. POD war in der TPTD-Gruppe geringer positiv (-4,2 l (-6,2; -2,3) vs. -0,5 l (-2,4; 1,4), p = 0,006). Das Ausmaß der Organdysfunktion, die Intensivsterblichkeit, die Krankenhaus- und Intensivverweildauer waren nicht unterschiedlich. Schlussfolgerungen: Der perioperative Einsatz der TPTD war verbunden mit einem geringeren SAPS II-Score bei Aufnahme auf die Intensivstation und einer früheren Negativbilanz, allerdings bestand kein Einfluss auf das Überleben. Es sind geeignete, prospektive Studien notwendig, um den möglichen Vorteil eines erweiterten Herz-Kreislaufüberwachungsverfahrens bei diesem Patientenkollektiv zu belegen.