Funktionsprüfung des Narkosegerätes zur Gewährleistung der Patientensicherheit:Empfehlung der Kommission für Normung und technische Sicherheit der DGAI

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Autor/in:
Erscheinungsjahr:
2019
Medientyp:
Text
Schlagworte:
  • dk/atira/pure/publikationen_lom_relevant/andere
  • Weitere, keinem der genannten Schwerpunkte zuzuordnen
Beschreibung:
  • Die sichere Anwendung von Anästhesiegeräten wird grundlegend durch nationale
    (in Deutschland z. B. die Medizinprodukte-Betreiberverordnung) und internationale (in Europa die Verordnung über Medizinprodukte (EU) 2017/745)
    Direktiven sichergestellt. Diese sehen u.a. eine Funktionsprüfung durch den Anwender vor. Fallberichte zeigen, dass diese Funktionsprüfung nach Angaben
    des Herstellers nicht immer genügt, weil sie a) nicht alle Aspekte des Zubehörs
    umfasst, b) Fehler im laufenden Betrieb des Gerätes auftreten können (Patientenwechsel) und sie c) im Notfall zu lange dauert. Zum Lückenschluss wird
    ein KURZcheck des Gerätes empfohlen, der immer dann vorzunehmen ist, wenn ein Patient an ein Anästhesiegerät angeschlossen wird. Der KURZcheck umfasst drei essentielle Aspekte: 1) Orientierend wird die Gasfluss-Funktionalität des Atemsystems geprüft, dessen korrekte Montage und ob große Leckagen bzw. Obstruktionen vorhanden sind. 2) Anhand der FiO2-Messung wird verifiziert, dass das farb- und geruchlose Gasgemisch, das dem Patienten zugeführt wird, genug Sauerstoff enthält. 3) Mittels Kapnometrie wird verifiziert, dass die Lungen ventiliert werden. Die Gasfluss-Funktionalität wird zunächst durch einen kurzen „PaF-Test“ (Pressure and Flow) geprüft. Dazu wird am Narkosegerät der Beatmungsmodus „manuell / spontan“ gewählt und das APL-Ventil auf einen Wert von 30 mbar eingestellt. Der Handbeatmungsbeutel wird in die Hand genommen und die Patientenanschlussöffnung verschlossen. Mit der Sauerstoff-Flush-Funktion werden Atemsystem und Handbeatmungsbeutel aufgefüllt. Bei manueller Kompression darf sich der Handbeatmungsbeutel nicht entleeren („Pressure“). Bei Wiederöffnung der Patientenanschlussöffnung muss deutlich spürbar ein Gasstrom austreten („Flow“). Ferner werden vor dem Start einer maschinellen Ventilation immer zumindest einige manuelle / assistierte Atemhübe gegeben. Bei auffälligen Befunden wird die Verbindung zwischen Patient und Anästhesiegerät wieder getrennt und eine systematische Fehlersuche eingeleitet. Beatmete Patienten werden derweil mit dem obligatorisch vorzuhaltenden separaten Handbeatmungsbeutel beatmet. Algorithmen für die systematische Fehlersuche bei Stenose- und Leckagesymptomatik sind angefügt.
Lizenz:
  • info:eu-repo/semantics/restrictedAccess
Quellsystem:
Forschungsinformationssystem des UKE

Interne Metadaten
Quelldatensatz
oai:pure.atira.dk:publications/d18ff010-2caa-404d-a76c-79087e303665